Ausstieg bei "Hinter Gittern"

Der letzte Drehtag steckt ihr noch immer in den
Knochen. Susann Uplegger hatte sich den Ausstieg bei "Hinter
Gittern" leichter vorgestellt. "Der Abschied am Set hat mich sehr
berührt", gesteht die 35jährige, die in der RTL-Knastserie die
resolute Natascha spielt.
"Mein Arbeitstag dauerte bis
nach Mitternacht, wir waren alle erschöpft und müde", erzählt die
Berlinerin. "Plötzlich standen sie alle da und hatten ein
Geschenk für mich." Etwas ganz Besonderes. Einen echten Diamanten
an einer kleinen Kette."
Eine Anspielung auf ihr
Rollen- Ende: "Diamanten spielen bei Nataschas Ausbruch eine
wichtige Rolle", verrät Susann Uplegger. "Denn sie ist nicht die
Frau, die sich ohne das nötige Kleingeld aus dem Staub macht!"
Und
Natascha ist auch nicht der Typ, der sich davonschleicht.
Entsprechend spektakulär wird ihre Flucht inszeniert: Seit Wochen
sind die Zuschauer Zeugen, wie sie sich unter dem Beichtstuhl
der Gefängniskapelle einen Tunnel gräbt.
Das
Finale in der Folge am 6. März mutiert zum richtigen Action-
Streifen: Die Gefangene flieht per Hubschrauber, verfolgt von
Heerscharen an Polizisten. "Ich sterbe also nicht", beeilt sich
Susann Uplegger zu betonen.
Die Hintertür, wieder in
die Serie zurückzukehren, bleibt offen- sperrangelweit. Denn
eigentlich gefällt es der Schauspielerin im Knast- Team. Bleiben
konnte und wollte sie aber auch nicht.
Der
Reihe nach: Von August 2004 bis Januar 2005 spielte sie das
erste Mal bei "Hinter Gittern" mit. "Es war als Gastauftritt
geplant", erinnert sich die Mutter einer fünfjährigen Tochter.
"Ich sollte dramatisch sterben, das stand von Anfang an fest."
Doch weil sie zum Publikumsliebling aufstieg und ihre Fans sie
weiter hinter Gittern sehen wollten, wurde aus dem dramatischen
Serientod die Verlegung in einen anderen Knast. Und schon nach
einem halben Jahr Pause kehrte sie wieder zurück.
Dass
sie jetzt erneut aussteigt, liegt daran, dass Susann Uplegger
mit Jörg Schüttauf am 9. Februar in Hameln mit dem Theaterstück
"Tagträumer" Premiere feiert. Danach geht sie mit dem "Tatort"-
Kommissar auf Deutschland- Tournee. "Ich spiele eine ganz andere
Frau, nicht so eine taffe wie es Natascha ist. Ein bisschen hatte
ich schon die Schnauze von ihr voll."
Deshalb rannte
sie auch gleich einen Tag nach dem tränenreichen Abschied am Set
zum Friseur. Und trennte sie von dem Rot in ihren Haaren. "Das
mache ich immer so. Erst, wenn ich meine Haare verändert habe,
kann ich eine TV- Figur ganz abschütteln."
Trotzdem
grinst sie schelmisch, wenn man sie auf ihre Rückkehr in die
beliebte Gefängnis- Serie anspricht: "Man soll nie nie sagen!"
Außerdem hat die Produktionsfirma mit ihr einen Gesprächstermin
mit ihr vereinbart. "Die wollen sicher nicht nur einen Kaffee mit
mir trinken!", lachte sie. Und: "Vielleicht breche ich wieder in
den Frauenknast ein..."
Quelle: Bild+Funk