Eigene Worte
Mit Voxtours nach Vietnam
Ich
durfte mit Vox-Tours nach Vietnam einen Reisebericht drehen. Zu
meiner Freude war sogar noch Platz frei für eine Begleitung. Gute
Idee!
Reisen alleine ist
schön, aber zu zweit einfach besser, denn es gibt immer mehr zu
lachen. Außerdem braucht man ja auch jemanden für danach. Für die
"Weißt Du noch ? Damals in Vietnam.?" Abende! Es erwies sich zunächst
als unmöglich jemanden zu finden, der mal eben für 11 Tage alles
stehen und liegen lassen kann, um mich zu begleiten!!! Die Zeit
drängte, denn für Vietnam braucht man einen 6 Monate gültigen Pass und
es muss ein Visum beantragt werden. Wir hatten bereits nur noch eine
Woche bis zum Abflug und ich hatte meinen sämtlichen Freundeskreis
alarmiert! Es konnte keiner! Sollte ich etwa alleine reisen müssen!?
Sollte ich nicht. Es fand sich doch jemand. Meine Freundin Türkiz
Talay. (Türkiz habe ich 1994 beim Dreh für Die RTL Serie "Sk-Babies"
kennen gelernt.) Wir erhielten in der Botschaft noch am selben Tag ein
Express Visum. Allerdings unter dem Motto "Alles geht! Es ist nur
eine Frage des Preises!" Und wir kamen kurz ins Schwitzen. Hinter uns
standen 20 Vietnamesen ,der Schalter hatte in 10 Minuten
Annahmeschluss und das Geld musste sofort cash auf den Tisch! Damit
hatten wir nicht gerechnet. Wir holten also unser sämtliches
Barvermögen aus den Taschen Zum Glück hatte Türkiz ihren Freund noch
dabei. Macht eine Geldbörse mehr Und: Es reichte!
In Moskau war unser 13 Stunden Direktflug nach Hanoi schon wieder zu Ende. Dachten wir!
Das
Flugzeug wurde aber nur betankt und wir mussten aussteigen. Damit wir
uns nicht langweilten unterzog man uns erneut einem Sicherheitscheck
und wir durften 2 Stunden in die Transit Area . Allerdings gibt es
ohne Rubel hier nicht viel zu tun. Das Einzige was man für Euro kaufen
konnte waren Modern Talking CDs und 10 Liter Wodka Flaschen!
Sicherlich eine korrekte Kombi, aber für uns keine Alternative. Die
Hauptflugzeit verbrachten wir mit Quatschen, Videos gucken, hin und
herlaufen, lesen und essen. Sie verging eigentlich ziemlich schnell.
Ab Hanoi hatten wir noch 2 Inlandsflüge. Davon wissen wir aber nichts
mehr, weil die Müdigkeit dann doch gesiegt hatte. In einer kurzen
umsteigebedingten Wachphase, kaufte ich uns auf dem Flughafen von Nha
Dang für meine einzigen 2 Not-Dollar in der Tasche etwas zu trinken.
Ich wollte natürlich besonders cool sein und nahm eine "einheimische"
Melonenlimonade. Türkiz bestellte -wie langweilig- eine Coke. Nun ja
,ich durfte dann netter Weise bei ihr mittrinken! Meine Wahl war doch
etwas zu mutig.
In
Nha Trang brachte man uns per Bus ins Ana Mandara Resort. Da waren
wir jetzt endlich angekommen, nach fast 24 Stunden Reisezeit und
durften 9 Tage bleiben. Was für ein Traum! Wenn irgendwer von euch mal
auf Hochzeitsreise fährt, wäre diese kleine Oase mein Tipp! Eine
wunderschöne Hotelanlage mit Hängematten zwischen Palmen am Strand,
Wellnessanlagen in bezaubernd farbigen, orchideenbewachsenen Gärten.
Die rund um den Körper alles anbieten, was das Herz begehrt. Das
Highlight war ein für mich eigens angerichtetes Wannenbad in mitten
hunderter, zart duftender, schwimmender Rosenblüten unter freiem
Himmel. Die sonnendurchfluteten Hotelzimmer mit Terrasse verteilen
sich in einer grünen, tropischen Gartenanlage und sind mit
Teakholzmöbeln und weißen Himmelbetten bestückt. Der Service ist
unglaublich! An den eleganten Strandliegen stellt man diskret ein
Fähnchen in den Sand. Daraufhin kommt der Kellner geeilt und nimmt die
Bestellung auf. Es läuft sogar jemand herum ,der einem die
Sonnenbrille putzt. Ich hatte keine und bekam dafür am Strand ein
hauseigenes Lesezeichen gereicht! Aber der Luxus hat leider seinen
Hotelpreis! Das man sich das leistet ist die Ausnahme, denke ich.
Vietnam kann und sollte man auch ohne First Class Hotel besuchen und
abgesehen vom Flug ist der Aufenthalt dort fast etwas für Sparfüchse.
Im Land selber braucht man nämlich nicht viel Geld. Das Essen ist
vergleichsweise billig. Für Backpacker gibt es sehr günstige Hotels an
fast jeder Straßenecke. Das Reisen ist unkompliziert und man kann
fast überall mit der normalen EC-Karte Geld holen.Mit diesem Ding
bekommt man hier ganz viel Dong. So heißt die einheimische Währung.
Wir haben 100 Euro abgehoben. Das sind umgerechnet fast 2 Millionen
Dong. Das ist wie Jackpot am Automaten. Da waren wir auf einen Schlag
Millionäre. Ein gutes Gefühl! Mit dem Ausgeben wurde es für uns, auf
Grund der Preise, richtig shwierig. Türkiz und ich kauften also
zwangsläufig jede Menge Geschenke, den die Millionen mussten ja weg.
Am Ende hatten wir soviel, dass wir uns im Hotel eine zusätzliche
Tasche für die Heimreise borgen mussten.
Am
meisten amüsiert hat uns Straßenverkehr. In allen Straßen wimmelt es
von unzählbar vielen Fahrrädern und Mopeds. Auf denen sitzen jeweils
komplette Familien. Bis zu 5 Leute gleichzeitig. Es wird ebenfalls
alles darauf transportiert. Von der Feldernte bis zur
Wohnungseinrichtung! Ich hätte nie gedacht, dass man auf einem Fahrrad
einen Schrank transportieren kann . Und ich hätte schon gar nicht
gedacht, dass man damit dann auch noch fahren kann. Aber es geht.
Alles eine Frage der Pack- und Schnürtechnik. Der Verkehr ist ständig
im Fluss. Es bleibt nie einer stehen. Weder an Einfahrten noch an
Kreuzungen. Alle sind ständig in Bewegung. Ampeln sind eine absolute
Rarität. Ich habe es mir einmal gegeben mit einem kostenlosen
Hausfahrrad in den Stadtverkehr zu fahren. Beim Linksabbiegen habe ich
allerdings gekniffen und geschoben. Das absolute Kick ist aber, als
Fußgänger die Strasse zu überqueren. Es bleibt auch für Diese keiner
stehen. Das heißt:
1. Man muss irgendwann einfach losgehen!
2. Einzige Regel : Geschwindigkeit gleichmäßig halten!
Auf
der Strasse nicht plötzlich losrennen oder stehen bleiben. Nur so
können die Anderen abschätzen, ob Sie noch vor dir vorbeifahren
können, oder hinter dir.
Das
kostet Nerven! Man steht an der Strasse und es kommen 30 Mopeds auf
einen zu, gefolgt von ca. 35 Fahrrädern und vielleicht nur einer
handvoll Autos.( Was die Sache nicht einfacher macht, denn hier zählt
die Masse nicht die Größe.) Dahinter sieht man wiederum nur ein
Gewimmel von wegen Staub vermummten Vietnamesen, die wie gestapelt auf
Allem sitzen was Räder hat. Soweit das Auge reicht. Es gibt einfach
keine Lücke. Das erste was man denkt ist: Selbstmord! Das kann nicht
klappen! Aber dann beobachtet man noch mal, wie die Einheimischen über
die Strasse gleiten und geht los. Konzentration ist angesagt, damit
man aus Angst nicht schneller wird.
Und
wirklich: Alles fährt um einen herum! Das ist ein Gefühl im Bauch, so
wie nach einem "Beinahe-Unfall" auf deutschen Strassen. Unglaublich!
Unglaublich
ist auch das Essen in Vietnam. Super lecker, super frisch. Auf dem
Grill ,wo bei uns die Würste liegen, brutzeln dort Krebse , Muscheln,
Fisch und Krabben. Alles zauberhaft anzusehen und mit frischen
Gewürzen zubereitet. Landschaftlich hat Vietnam einiges zu bieten und
ist sehr abwechslungsreich. Türkiz und ich waren viel unterwegs. Wir
haben lauschige Flussfahrten gemacht, sind mit dem Speedboot die
Fischerinseln mit ihren unzähligen bunten Booten angefahren, haben in
einer Bambusschüssel den Hafen abgepaddelt. Wir waren in den Bergen,
in den akkurat angelegten Reisfeldern , haben jahrhundertealte Tempel
gesehen und haben mit Schnorchel, Brille und Flossen die farbenfrohe
Unterwasserwelt des Südchinesischen Meeres beobachtet. Auch das
Nachtleben haben wir nicht ausgelassen. Es gibt nette Openair Discos
unterm Sternenhimmel am Strand und bunte Bars mit ebenso
multikulturellen Besuchern. Zu sagen bleibt , dass die Vietnamesen
sehr positiv denkende und äußerst gastfreundliche Landsleute sind. Das
Land ist auf jeden Fall eine Reise Wert. Wenn nicht sogar mehrere. Es
ist vor allem jetzt noch nicht so touristisch. Wenn ihr noch etwas
mehr erfahren wollt oder sehen möchtet, was Türkiz und ich auf unseren
Ausflügen so erlebt haben. Dann schaltet am Sonntag den 8.05.05 VOX
ein. Um 18.15 Uhr läuft unser Bericht.
Herzlichst Eure Susann Uplegger
Quelle:hg.com
Mit Greta zur Räubertochter
von Susann Uplegger
Im
nasskalten November kann es schon mal passieren, dass einen als Mutter
einer fast sechsjährigen Tochter ganz kurz der Neid auf jene
Zeitgenossen anspringt, die ganz kinderlos das komplette Wochenende im
warmen Bett verbringen können. Wenn ich dann allerdings sehe, was ich
mit meiner Greta alles unternehmen kann, hat sich das mit dem Neid auch
schon wieder erledigt. Wir werden uns am Sonnabend auf den Weg nach
Oranienburg machen und dort im Erlebnisbad T.U.R.M. die ganz große
Runde drehen. Bei Wellenbad, Sauna, Solebecken mit Außenbereich
(kuschelige 37 Grad warm), Kleinkinderbereich und einer Riesenrutsche
für die Großen wird einem nicht so schnell langweilig. Und wenn doch,
dann gibt es ja auch noch Bowlingbahnen, Kegeln und Kletterwand. Hier
werden wir sicher Stunden zubringen!
Wenn
wir dann wieder hinter den Ohren und auch sonst rundum trocken sind,
geht es ins Musiktheater "Atze". Da läuft "Ronja Räubertochter", eine
der schönsten Geschichten von Astrid Lindgren. Und weil der Eingang zum
Max-Beckmann-Saal in Wedding, wo das Musiktheater Atze spielt, direkt
am Ausgang der U9-Station Amrumer Straße liegt, kann es ruhig in
Strömen regnen - wir kommen einigermaßen trockenen Hauptes ins Theater.
Eine
sehr reizvolle Alternative dazu wäre ein Besuch im Zeiss
Großplanetarium, wo am Sonnabend um 16 Uhr das Programm "Sterne, Nebel,
Feuerräder" läuft. Kinder schauen sich das ganz fasziniert an. Und als
gestresste Mama kann man kurz die Augen schließen und entspannen -
zumindest, bis es wieder hell wird im Saal.
Am
Sonntag besuchen wir einen Freund, der einen Bauernhof in Liebenwalde
im Norden von Berlin ausgebaut hat und dort alle möglichen Tiere hält.
Auf dem Lande kann Stadtkind Greta sich mal wieder davon überzeugen,
dass Eier ursprünglich nicht aus der Packung kommen. Sie geht dort
immer von Nest zu Nest und sammelt die frisch gelegten Eier ein.
Außerdem ist Greta schon ganz gespannt darauf, wie groß die Küken
inzwischen sind, die sie dort kurz nach dem Schlüpfen gesehen hat.
Wenn
wir rechtzeitig zurück in Berlin sind, wollen wir uns endlich mal die
"Zauberhits für Kids" im Zaubertheater von Igor Jedlin anschauen. Und
wenn wir es nicht schaffen, haben wir ja schon was, was wir uns für
nächste Woche vornehmen können.
Quelle: Berliner Zeitung
ABSCHALTEN UND GENIESSEN
von Susann Uplegger
Freiheit
bedeutet für mich, in meinen Entscheidungen nicht begrenzt zu sein. Zu
Beginn eines neuen Schauspielprojektes fühle ich mich manchmal in die
Enge getrieben. Dann lasse ich zum Leidwesen meines Mannes zu Hause
erst einmal Dampf ab. Wenn ich aber eine Nacht darüber geschlafen habe,
entdecke ich plötzlich am nächsten Morgen neue Möglichkeiten und
Spielräume für mich. Diese Spielräume anschließend bis an die äußersten
Grenzen auszuloten, macht mir großen Spaß.
Zum
Thema Freiheit habe ich übrigens ein interessantes Buch von dem
Schweizer Philosophen Peter Bieri gelesen. Das Buch heißt "Das Handwerk
der Freiheit". Bieri behauptet, dass Freiheit nicht bedeutet- wie wir
oft annehmen-, in vollständiger Ungebundenheit in einer Welt zu leben,
in der es keine Begrenzungen gibt. Meine Familie schließt Freiheit
nicht aus. Im Gegenteil: Hier kann ich abschalten, mich fallen lassen
und genießen.
Nur
leider ist das "Runterkommen" manchmal nicht so einfach. Bei
Schauspielern denkt man sicher landläufig, dass ihr größtes Problem
ist, sich umzustellen, weil sie ja den ganzen Tag hofiert werden. Die
meisten Leute denken: Schauspieler werden zur Arbeit gebracht,
geschminkt, angezogen, mit Essen versorgt, Termine werden organisiert
und immer ist jemand da, der sich um sie kümmert. Aber glauben Sie mir,
wenn sie eine Tochter haben, kommen sie ganz schnell wieder auf den
Boden der Tatsachen zurück. Viel schwieriger ist es für mich, eine
Rolle abzuschütteln, die Texte loszuwerden und nicht mehr darüber
nachzudenken, was man hätte besser machen können. Sport hilft mir dann,
den Kopf freizubekommen. Nach einer Stunde auf dem Laufband bin ich
wieder geerdet.
Für
mich persönlich ist das Reisen die sinnvollste Art Geld auszugeben.
Andere Länder zu sehen, fremde Kulturen zu erfahren, empfinde ich als
äußerst bereichernd. Die Erlebnisse einer Reise kann mir keiner nehmen
und sie erweitern den eigenen Horizont. Dank meiner Arbeit habe ich das
Glück, viel reisen und entdecken zu können. Doch am liebsten verreise
ich mit meiner Familie. Leider sind Reisekasse und freie Zeit sehr
begrenzt, sodass ich selten an einem Ort zweimal war. Es gibt noch
viele Flecken Erde, die ich gerne erkunden möchte.
Alaska
war ein besonderes Erlebnis für mich. Ich erinnere mich an das
atemberaubende Krachen, wenn die riesigen Gletscherbrocken in die
Glacier Bay stürzen. An diese einzigartig frische Luft, die man am
liebsten essen möchte. Die Wale sind dort Kilometer weit zu hören, wenn
sie ihre Luft ausblasen- lange, bevor man sie sieht. Das würde ich
gerne noch einmal erleben. Auf den meisten Reisen miete ich mir ein
Auto. Egal, ob ich nun in Portugal, Südafrika oder auf Hawaii unterwegs
bin. Man sieht einfach mehr, wenn man sich fortbewegt. In Vietnam
allerdings habe ich mich für ein Fahrrad entschieden. Ich wollte
unbedingt ausprobieren, wie es sich anfühlt, in dem reißenden Strom
einer vietnamesischen Großstadt mitzuschwimmen. Es war eine super
Erfahrung.
Das
Leben ist wunderbar! Und falls wirklich einmal alle Stricke reißen,
reicht abends ein Blick auf meine schlafende Tochter. Ich konnte mir
lange nicht vorstellen, Kinder zu haben. Heute weiß ich, es war mit
Abstand die größte und beste Veränderung, die mir in meinem Leben
widerfahren ist. Meine Tochter relativiert vieles in meinem Leben und
das genieße ich am allermeisten.
Der Bericht wurde freundlicherweise und exklusiv von Flow/ Europcar zur Verfügung gestellt.
Sämtliche Texte sind von Susann Uplegger verfasst.