Interviews zu "Hinter Gittern"
Einstieg bei "Hinter Gittern"
Sie
ist die personifizierte Böse. In ihrer neuen Rolle als Natascha Sanin
schreckt Susann Uplegger (33) vor nahezu nichts zurück. Ab Folge 329
(29. November, 21.15 Uhr) lehrt sie regelmäßig bei "Hinter Gittern"
Zellennachbarn und Zuschauern das Fürchten.
Susann, wie beschreiben Sie Ihre neue Hauptrolle?
Natascha
ist kühl, unnahbar, berechnend. Sie sitzt wegen Geldwäsche, Glückspiel,
Steuerhinterziehung. Auch vor Mord schreckt sie nicht zurück, nur dass
das vorerst niemand weiß. Krimineller geht's kaum. Das ist eigentlich
nichts, was man unbedingt mag. Ich bin allerdings sehr dankbar, endlich
mal eine richtig böse Rolle spielen zu dürfen. Natascha ist nicht
vordergründig garstig. Sie unterscheidet sich von den anderen
Knastinsassinnen durch ihre Intelligenz und das Geld. Natascha "erkauft"
sich eine Luxus-Einzelzelle mit Plasmafernseher. Und zum Essen gibt's
statt Wasser und Brot Sushi und Austern.
Wovor hätten Sie im echten Gefängnis am meisten Angst?
Dass ich nicht mehr rauskomme.
Sie
haben in der Vergangenheit in RTL-Produktionen wie "Wilde Engel", "SK
Babies" und "Im Namen des Gesetzes" gespielt. Lieben Sie Krimis?
Unbedingt.
Das Krimifeld ist so weit gefächert und vielfältig. Ich war mal
Kommissarin, Strafverteidigerin, habe auch schon mal gemordet. Nur nie
aus niederen Motiven. Die Natascha zu spielen ist eine echte
Herausforderung. Aufgrund der Vielseitigkeit der Rolle macht das
"Bösesein" auf jeden Fall mehr Spaß.
Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet?
Ich habe die anderen Figuren beobachtet und überlegt, wo ist meine Nische? Wie kann ich meine Rolle einzigartig machen?
Sie haben eine fast vierjährige Tochter. Wie bekommen Sie Privates und Arbeit unter einen Hut?
Das
geht ganz gut. Wenn ich drehe, kümmert sich mein Freund, der Regisseur
Olaf Götz, um unsere Tochter. Umgekehrt funktioniert das natürlich auch.
Und dann haben wir noch zwei tolle Omas, die gern mal zum Babysitten
einspringen.
von RTL
Was gefällt Ihnen besonders gut an der Arbeit bei "Hinter Gittern?
Eine
neue Figur zu erschaffen und für längere Zeit spielen zu dürfen, ist
immer eine große Herausforderung. Bei Natascha stellt sich mir immer
die Frage: Wie schaffe ich es, dass die Leute Spaß an ihr haben und sie
trotz aller Boshaftigkeit noch sehen wollen?
Welche Szene aus "Hinter Gittern" haben Sie in besonderer Erinnerung?
Ehrlich
gesagt: Keine. Wir haben täglich so ein großes Pensum zu drehen, dass
ich (vor lauter Konzentration für die jeweilige Szene) oft schon am
Mittag desselben Tages nicht mehr weiß, was wir eigentlich schon
gedreht haben!
Wie würden Sie sich beschreiben? Welche Eigenschaften zeichnen Sie aus?
Ich denke ...
... ich bin nicht ganz so verkorkst wie Woody Allen!
... lege nicht ganz so viel Wert auf mein Äußeres wie Michael Jackson!
... und ich bin nicht ganz so divenhaft wie Mariah Carey!
Ich
konnte herzlich lachen über "Meine Frau, ihre Schwiegereltern und
ich". Ansonsten saß ich an Geburtstagen noch nie allein zu Haus. Also
muss ich zumindest sozialverträglich sein, oder?
Quelle: RTL / Dino Verlag
Illegales Glücksspiel, Geldwäsche, Prostitution - Susann
Uplegger hat in der Rolle der Natascha Sanin Deutschlands
berühmtesten Frauenknast aufgemischt wie kaum eine andere. So
einzigartig wie ihre Intrigen verabschiedet sich die 34jährige
auch aus der Erfolgsserie. Mit einer spektakulären Flucht am 27.
Februar 2006, 21:15 Uhr. (Gesendet wurde die Folge erst am 6.
März 2006.)
Frau Uplegger, was ist der Grund für Ihren Ausstieg?
Ursprünglich
war ich nur für eine Gastrolle vorgesehen. Nach meiner ersten
Flucht haben die Fans jedoch so protestiert, dass ich einfach
zurück kommen musste.
Sie verabschieden sich mit einer Action reichen Hubschrauber-Flucht. Haben Sie alle Stunts selber gemacht?
Bis
auf eine Szene, in der ich meine Kontrahentin aus dem Helikopter
werfen muss, habe ich tatsächlich alles selbst absolviert. Mir
war zwar etwas mulmig dabei zu Mute, aber ich habe ja in Serien
wie "Wilde Engel" schon eine Menge Erfahrung gesammelt.
Wie war Ihr Abschied von den Kollegen?
Lang
und Tränen reich. An dem Tag musste ich bis nach Mitternacht
drehen und hatte damit gerechnet, dass die Kollegen bereits nach
Hause gegangen waren. Als dann aber die letzte Klappe fiel, waren
auf einmal alle da: Mitarbeiter aus Kostüm und Requisite, die
Autoren und natürlich meine Schauspielkollegen.
Was gab es zum Abschied?
Meine
Kollegen hatten gesammelt und mir eine Kette mit riesigem
Diamanten geschenkt. Der spielt in der Serie noch eine wichtige
Rolle... Dann bekam ich den Ring, mit dem ich in der Serie recht
spektakulär die Ines Führbringer ermordet habe. Weil ich so gern
in Knoblauch eingelegten Schafskäse mag, habe ich auch davon ein
Glas bekommen. Ich musste tatsächlich ein Taxi nehmen, um alle
Geschenke nach Hause zu bekommen.
Können Sie sich vorstellen, in den Serien-Knast zurück zu kommen?
Vielleicht breche ich eines Tages dort ein. Immerhin habe ich als Natascha Sanin noch etwas zu erledigen...
Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Ab
Januar gehe ich mit meinem Kollegen Jörg Schüttauf auf eine lang
geplante Theater-Tournee durch Deutschland. Wir spielen das
Stück "Tagträumer" von William Mastrosimone.
von RTL